Vor Münchner Publikum eine Persiflage über Ludwig II aufzuführen, den Kini, Mysterium und Touristenmagnet für Millionen und sozusagen bayrisches Heiligtum, ist gefährlich. Noch gefährlicher wird es, wenn besagter König gar nicht glamourös, sondern ein depressiver Jean-Luc Bubert ist und seine Vorliebe für den auf Plateaupumps stöckelnden Hausboy (Jakob Geßner) offen zur Schau stellt. Sagen wir mal, das hätte alles gründlich nach hinten losgehen können. Nach bis zum Erbrechen in Musicals und “wahren” Biographien zelebrierten Lebens- und Leidensgeschichten von Wiggerl, Elisabeth und co., servieren uns die drei Regieassistentinnen Lea Ralfs, Charlotte Oeken und Marie Jaksch endlich eine Alternative: eine saukomische Kitschkritik, die nicht an Bosheit und Witz spart und so ziemlich alles und jeden aufs Korn nimmt.
Mit Ludwig II – Eine musikalische Utopie feiert das Volkstheater die
letzte, fulminante Premiere in dieser Spielzeit und beschert dem
Zuschauer genau das, womit man in den Sommer starten möchte: Komödie vom
Feinsten, tränenerstickte Lachanfälle inklusive.
Der Mensch an sich ist ja käuflich. Und deswegen bricht das Publikum auch in regelrechte Jubelstürme aus, als Sophie (Lenja Schultze)
Steckerleis verteilt. Außerdem hat es ungefähr vierzig Grad auf der
Kleinen Bühne, könnte auch ein Grund dafür sein, dass die Begeisterung
so groß ist. Arme Lenja, die in ihrem Fatsuit durch die Gegend hoppeln
muss. Sissis essgestörte Schwester ist der heimliche Star dieser
Inszenierung. Von ihrem Verlobten Ludwig verlassen, frisst sie
begeistert Kuchen nach Kuchen und danach noch ein paar Törtchen in sich
hinein und möchte am Ende sogar ihren Koch Jan-Henrik (Viktor Hauser)
heiraten, damit sie immer was zu futtern im Hause hat. Ihr Faible für
Essen wird schon beim Einlass deutlich, als sie die Mikrophone nicht mit
dem üblichen “1,2,3…” testet, sondern feinsäuberlich artikuliert
Lebensmittel aufzählt: “Haxxxxxe, Schweinssssshaxxxxxe. Moussssse au
Chocolat. Cevapppppcici.”
Tja, und Ludwig…der will “einfach nur hier sitzen” und Trübsal blasen. Der Hofstaat jedoch plant die Feierlichkeiten zum 22. Thronjubiläum und führt zu Ehren des Königs Siegfried auf, wobei ein schwäbelnder Max Wagner den Regisseur mimt und brüllkomisch die (Un-)Eigenarten von Theatermenschen parodiert. An dem ist übrigens ein Sänger verloren gegangen. Denn wir befinden uns, nicht vergessen, in einem Liederarbend. Deshalb wird, von Richard Wagner (Michael Gumpinger) begleitet, gesungen. Und wie! Sissi (Mara Widmann) brilliert mit einer stimmgewaltigen Version von Back To Black, und Ludwig krächzt mit Reibeisenstimme ein I Am So Lonesome ins Mikro.
Als dann ein schmieriger Kerl namens Sam (wieder Max Wagner) auftaucht und mehr oder weniger hinterhältig plant, dem Kini sein ganzes Geld abzunehmen, steigt dieser vollends auf die Verführungsavancen des Unbekannten ein und stürzt sich voller Elan zurück ins Leben. Auf der Suche nach Liebe verliert er die Wenigen, die wirklich zu ihm stehen, aus den Augen, was die natürlich nicht auf sich sitzen lassen.
Der sehr kurzweilige Abend geht so kitschig zu Ende, wie man das nach diesem fantastischen Stück erwartet: Ein auf einem bayrisch gescheckten Fahrrad entschwindender, stupide lächelnder Kini winkt uns zum Abschied zu. Mehr Bayern geht nicht. Mehr Lachen auch nicht.
Tja, und Ludwig…der will “einfach nur hier sitzen” und Trübsal blasen. Der Hofstaat jedoch plant die Feierlichkeiten zum 22. Thronjubiläum und führt zu Ehren des Königs Siegfried auf, wobei ein schwäbelnder Max Wagner den Regisseur mimt und brüllkomisch die (Un-)Eigenarten von Theatermenschen parodiert. An dem ist übrigens ein Sänger verloren gegangen. Denn wir befinden uns, nicht vergessen, in einem Liederarbend. Deshalb wird, von Richard Wagner (Michael Gumpinger) begleitet, gesungen. Und wie! Sissi (Mara Widmann) brilliert mit einer stimmgewaltigen Version von Back To Black, und Ludwig krächzt mit Reibeisenstimme ein I Am So Lonesome ins Mikro.
Als dann ein schmieriger Kerl namens Sam (wieder Max Wagner) auftaucht und mehr oder weniger hinterhältig plant, dem Kini sein ganzes Geld abzunehmen, steigt dieser vollends auf die Verführungsavancen des Unbekannten ein und stürzt sich voller Elan zurück ins Leben. Auf der Suche nach Liebe verliert er die Wenigen, die wirklich zu ihm stehen, aus den Augen, was die natürlich nicht auf sich sitzen lassen.
Der sehr kurzweilige Abend geht so kitschig zu Ende, wie man das nach diesem fantastischen Stück erwartet: Ein auf einem bayrisch gescheckten Fahrrad entschwindender, stupide lächelnder Kini winkt uns zum Abschied zu. Mehr Bayern geht nicht. Mehr Lachen auch nicht.